Bei Lupus werden in den meisten Fällen Impfungen empfohlen, allerdings mit einigen Vorsichtsmaßnahmen.

Eine Impfung sollte während eines Krankheitsschubs möglichst vermieden werden, ist aber im Bedarfsfall möglich.

Bei langfristiger Kortikosteroidtherapie (mehr als 10 mg Prednison pro Tag) und insbesondere bei immunsuppressiver Therapie sind attenuierte Lebendimpfstoffe wegen des Risikos einer starken Reaktion auf den Impfstoff kontraindiziert (Impfstoff gegen Gelbfieber, Varizella Zoster, Röteln, Masern und Mumps). Schluckimpfungen gegen Polio und BCG, die ebenfalls Lebendimpfstoffe sind, werden im Erwachsenenalter nicht empfohlen.

Die Einnahme von Kortikosteroiden und insbesondere von Immunsuppressiva kann die Wirksamkeit von Impfstoffen vermindern,stellt aber keine Gegenanzeige dar (außer bei Impfstoffen mit abgeschwächten Lebendviren).

Einige Impfungen werden dringend empfohlen, insbesondere wenn eine immunsuppressive Behandlung über einen längeren Zeitraum verordnet wird: Impfung gegen COVID-19, Grippeimpfung, Pneumokokkenimpfung.

Da Papillomavirus-Infektionen bei Lupus-Patienten häufiger vorkommen, kann jungen Lupus-Jungen und -Mädchen eine HPV-Impfung angeboten werden, am besten vor den ersten sexuellen Beziehungen.

Es wurde viel über das Risiko des Auftretens oder des Ausbruchs von Lupus oder anderen Autoimmunerkrankungen nach der Impfung mit dem Hepatitis-B-Impfstoff gesprochen. Epidemiologische Studien haben das Bestehen eines eindeutigen Zusammenhangs nicht bestätigt. Wenn aus beruflichen Gründen oder wegen des Risikos einer Exposition eine Impfung gegen Hepatitis B erforderlich ist, ist sie möglich. Manchmal sind jedoch mehrere Injektionen erforderlich, um einen ausreichenden Impfschutz zu erreichen.