Der Begriff Biotherapie wird durch Biomedizin oder auch einfach "Biologika" ersetzt. Dabei handelt es sich um ein Arzneimittel, das von lebenden Zellen (daher Bio) hergestellt wird, die so programmiert sind, dass sie einen (monoklonalen) Antikörper oder ein Fusionsprotein synthetisieren. Diese immunmodulatorischen Biomedikamente werden häufig bei entzündlichem Rheuma (rheumatoide Arthritis,...), entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn), Psoriasis und Multipler Sklerose eingesetzt.
Ein Biomedikament ist ein Immunsuppressivum, das auf ein ganz bestimmtes "biologisches" Ziel wirkt. Dieses Ziel wird speziell ausgewählt, weil es in die Mechanismen von Autoimmunkrankheiten eingreift. Bei Lupus wurde beispielsweise die wichtige Rolle der B-Lymphozyten und des Interferon-Signalwegs vom Typ I nachgewiesen.
Belimumab wirkt, indem es die Aktivität der selbstreaktiven B-Lymphozyten verringert. Diese Behandlung kann bei Kindern ab 5 Jahren eingesetzt werden. Belimumab kann als monatliche intravenöse Infusion oder als wöchentliche subkutane Injektion verabreicht werden. Es ist das erste Biomedikament, das für die Behandlung des systemischen Lupus zugelassen wurde. Seine Wirksamkeit ist insbesondere bei den Haut- und Gelenkformen der Krankheit sowie bei proliferativen Nierenschäden anerkannt, wurde jedoch bei einer Gehirnbeteiligung nicht untersucht. Daher wird es für diese Art von Lupus derzeit nicht empfohlen.
Andere Anti-B-Lymphozyten-Moleküle wie Rituximab werden bei einigen schwierigen Lupusformen eingesetzt, aber es werden auch andere Möglichkeiten entwickelt, insbesondere die Blockierung von T- und B-Lymphozyten.
Anifrolumab ist ein monoklonaler Antikörper, der die Aktivität von Interferonrezeptoren des Typs I blockiert und so die häufig erhöhte Interferonreaktion bei systemischem Lupus moduliert, die mit einer erhöhten Krankheitsaktivität und -schwere einhergeht.
Anifrolumab ist ein monoklonaler Antikörper, der die Aktivität von Interferonrezeptoren des Typs I blockiert und so die häufig erhöhte Interferonreaktion bei systemischem Lupus moduliert, die mit einer erhöhten Krankheitsaktivität und -schwere einhergeht. Anifrolumab kann als Zusatztherapie zur Behandlung von Erwachsenen mit mittelschwerem bis schwerem systemischen Lupus erythematodes eingesetzt werden, der trotz Standardtherapie aktiv ist.
Heute werden mehr als fünfzig verschiedene Biomedikamente bei Lupus erforscht, was die therapeutischen Strategien in Zukunft sicherlich grundlegend verändern wird.
Bei Lupus ist die Biotherapie ein Biomedikament, das "gezielt" gegen einen biologischen "Akteur" der Immunreaktion wirkt. Dieses Ziel kann eine Zelle (z. B. B-Lymphozyten) oder ein Zytokin (z. B. Interferon) sein. Viele Biotherapien werden derzeit bei Lupus untersucht.